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Kraniche

Kraniche im Neustädter Moor

Wissenswertes über die Zugvögel und wo sie rasten

Wanderer in Europa und der Diepholzer Moorniederung

Schon im Altertum waren die Menschen von der Schönheit der Kraniche fasziniert. In der griechischen Mythologie setzte man sie den Göttern gleich. Langlebigkeit, Treue zum Partner, Wachsamkeit und Vorsicht stehen in alten Kulturen als Symbol für den Kranich. Weltweit gibt es 15 Arten des stolzen Vogels.

Außer in der Antarktis und Südamerika ist er auf allen Kontinenten zu finden. Viele Arten sind vom Aussterben bedroht. Dabei unterscheiden sie sich in ihrer Lebensweise deutlich. Alle in Afrika beheimateten Arten sind keine Zugvögel, da sie ganzjährig in ihrem Lebensraum Nahrung finden.

In Europa ist der graue Kranich beheimatet. Als Zugvogel nutzt er hoch im Norden die langen Tage, um seine Jungen aufzuziehen. Der scheue Vogel legt sein Nest im Bruchwald auf einer kleinen Insel an. Nach etwa 28 Tagen schlüpfen aus dem aus 2 Eiern bestehenden Gelege die Küken. Kranichküken sind Nestflüchter. Die Winzlinge werden die erste Zeit von den Eltern mit Insekten, Würmern und Kerbtieren durch Vorhalten mit dem Schnabel gefüttert. Auch in Deutschland brüten Kraniche wieder in größerer Zahl.

Kälte und Futtermangel zwingen die Kraniche im Herbst die nördlichen Brutgebiete in Sibirien, Skandinavien und Osteuropa zu verlassen. Etwa 250.000 Vögel verlassen dann ihre Brutgebiete, sammeln sich an traditionell genutzten Sammelplätzen, um in mehreren Etappen in den Süden zu fliegen.

Einer der beliebtesten Rastplätze ist in den letzten Jahren die Diepholzer Moorniederung geworden. Nach der Renaturierung und Wiedervernässung der Hochmoorflächen rasten hier bis zu 70.000 der stolzen Vögel im Oktober und November, sowie im März auf dem Frühjahreszug.

Lautes Rufen kündigt ihr Erscheinen an. Ein unvergleichliches Schauspiel ist in dieser Zeit der abendliche Einflug zu ihren Schlafplätzen in den Mooren. Tanzen, Flügelschlagen Kopfnicken und lautes Trompeten gehört zum abendlichen Ritual und dient der sozialen Bindung der Paare und Familien.

Kraniche beobachten

Kraniche sind am besten aus dem Auto zu beobachten. Da Kraniche vielerorts in Europa und auch in Deutschland aus Angst vor Schäden oder unbedacht gescheucht werden, sind sie gegenüber Menschen sehr scheu. In den letzten Jahren hat die Fluchtdistanz der Kraniche jedoch sehr abgenommen. Oft liegen diese Distanzen unter 300 Meter, da sich die  sonst so scheuen Vögel  in den letzten Jahren  an die Kranichliebhaber gewöhnt haben. Es ist durchaus möglich die Kraniche aus relativ kurzer Distanz von befestigten Straßen aus  zu beobachten.  Man sollte jedoch sein Auto nie verlassen, da die Vögel sofort auffliegen würden – sie benötigen aber  viel Zeit zur Rast und Futteraufnahme.

Bleiben Sie bitte auf den öffentlichen Wegen. Benutzen Sie keine Feld- oder Wirtschaftswege, um abgelegene Regionen zu erreichen. Diese können als Rückzugsgebiete für die Rastvögel dienen. Wenn es die Witterung bzw. Helligkeit erlaubt, fahren Sie bitte ohne Licht.

Erste Anzeichen einer Flucht erkennt man am Heben der Köpfe. Diese Situation sollte man unbedingt vermeiden. Zum Fotografieren sollte man mindestens mit einem 300 Teleobjektiv ausgerüstet sein. Ein gutes Fernglas oder Spektiv ermöglichen dann ein tolles Naturerlebnis. Lautloses, ruhiges Verhalten, wetterfeste Kleidung und passendes Schuhwerk gehören selbstverständlich zur Ausrüstung.

Quelle: BUND Diepholzer Moorniederung

Für eine Kranichführung können Sie sich unter den Telefonnummern 05774 / 997546 und 0170/5851152 anmelden.